Hach, ich finde das Bild gerade so schön. Herbst, ein Paar ... Das könnte mich glatt zu einer neuen Geschichte inspirieren. Also, dann schnell weiter, sonst passiert das doch tatsächlich noch. ;-) Ideen habe ich nämlich mehr als genug!
Heute gibt es wieder einen Beitrag zum Faktastischen Jahr 2020! Noch habe ich ja das eine oder andere aufzuholen, so auch das Juli-Thema: "Happy End: Muss es immer eines geben?"
Brauche ich ein Happy End?
Ja.
Nein.
Irgendwie schon.
Aber ...
Ein Happy End ist schön. Es lässt den Leser mit einem Lächeln und einem warmen Gefühl im Bauch zurück. Er ist glücklich, dann ist die Autorin auch glücklich. Die Autorin ist übrigens auch Leserin und mag Happy Ends.
Aber manchmal gibt es diese erzwungen wirkenden Happy Ends. Sie passen irgendwie nicht recht zur Geschichte, ein wesentlicher Konfliktpunkt ist noch nicht gelöst, sondern wurde einfach überspielt, und trotzdem ist das Buch zu Ende. Das geht doch nicht! Das ärgert mich dann extrem, weil es irgendwie nicht Teil der Geschichte ist und ich mir verarscht vorkomme. Dazu muss ich auch festhalten, dass ich deutlich kritischer lese als andere. ;-) Ich achte auf Satzstrukturen, Erzählweise, Wortwahl - ich will mich ja selbst entwickeln und nicht 200 Mal vom Kribbeln im Bauch schreiben. ;-)
Deshalb lese ich auch gerne Bücher, in denen kein klassisches Happy End vorkommt, sondern ein passendes. Sie müssen nicht zusammenkommen und für immer glücklich leben. Es ist auch okay, wenn die Botschaft der Geschichte die ist, dass man nicht um jeden Preis eine Beziehung braucht, sondern allein glücklich sein kann. Es ist okay, wenn die Begehrte des Protagonisten ihn noch immer nicht will. Oder wenn sie kurz vor dem Ende stirbt, um ihm das Leben zu retten. Es ist okay.
Solange es zur Geschichte passt.
Eine Liebesgeschichte, in der plötzlich leibhaftige Drachen auftauchen, ist auch keine Liebesgeschichte mehr, sondern Fantasy oder Romantasy. Wäre das Buch nur unter den Liebesgeschichten eingeordnet, würde sich der Leser veräppelt fühlen.
Genauso ist es, wenn 300 Seiten über den traurigen Weg eines Krebskranken und seiner Frau geschrieben wird und die letzten 20 Seiten dann davon handeln, dass dem Arzt das falsche Dokument in die Hände gerutscht ist und sie beide doch glücklich sein können.
Hell, no!
Aber ich glaube, mein Standpunkt ist klar. Ich liebe Happy Ends, aber nicht um jeden Preis.
Fun Fact
Ich hatte einmal ein Kein-Happy-End, weil es einfach (für mich) gepasst hat. Meine Lektorin war dann enttäuscht und liess durchblicken, dass es den Lesern auch so gehen könnte. Ich habe mir dann ein Ende nach dem anderen aus den Fingern gesogen, umgeschrieben, verworfen, neu geschrieben, bis mir (endlich) das richtige Ende einfiel. Nur eine halbe Seite und der Satz "Nimm, was du mir gelassen hast" haben ein richtig stimmiges, unerwartetes und schönes Happy End gezaubert. <3
Die anderen Faktastischen Beiträge kannst du unter folgenden Links nachlesen:
Januar - Ein Buch, mit dem alles begann
März - Bookboyfriend / Bookgirlfriend
Mai - Charaktere, die im Kopf bleiben
September - Das schönste Buch im Regal
Oktober - Wenn ich in ein Buch springen könnte ...
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