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Schreibtipps: Wenn die Wörter wegbleiben

Von der brennenden Idee zum leeren Blatt

Wir kennen sie alle, die Tage, an denen wir kein einziges Wort schreiben, obwohl die Geschichte in uns brennt, an denen wir Zeit freischaufeln und doch keinen Absatz weiterkommen. Der Frust ist dann gross und die Verlockung, das Schreiben an den Nagel zu hängen, ebenfalls. Der Gedanke, dass man einfach nicht schreiben kann, wird übermächtig.

 

Gründe für Schreibblockaden

Ich "durfte" jetzt schon einige Schreibblockaden - immer nur kleinere, Gott sei Dank - erleben. Die Gründe dafür waren vielfältig:

  • Ich wusste nicht, wohin die Geschichte gehen sollte oder wie ich (bzw. die Protagonisten) da hinkamen, wo ich sie haben wollte. ;-)
  • Ich hatte mich in der Geschichte irgendwie verrannt.
  • Ich war ausgelaugt, ausgeschrieben, weil in der Zeit davor zahlreiche Ideen und Szenen nur so aus mir herausgeflossen sind.
  • Ich spürte (zu viel) Druck, meist selbstverschuldet. Die NaNoWriMo-Monate zum Beispiel sind dafür prädestiniert. ;-)
  • Einige Rückmeldungen können die Motivation dämpfen. Gerade wenn man am Anfang einer Veröffentlichung von einer Herzensbloggerin die Rückmeldung erhält, dass die Geschichte gar nicht gefällt - und einen Tag später folgt die zweite. ;-)

Lösungen und Lösungswege

Vielleicht komme ich irgendwann einmal dazu, zu all den Problemen meine Lösungen zu präsentieren. ;-) Was ich dir heute auf den Weg geben möchte, ist ein Weg aus dem Schlamassel. ;-) Die allgemeingültige Lösung gibt es nicht, aber du kannst deine für dich zugeschnittene Lösung finden!

 

Versuche, dein Problem zu abstrahieren.

 

Macht dir das Schreiben (generell) Spass? Hast du Freude am Entwickeln von Geschichten und Charakteren, am Entdecken von unerwarteten Wendungen?

Dann denke nicht einmal daran, damit aufzuhören. Es ist deine Leidenschaft, dein Ausgleich, vielleicht auch schon dein Beruf. Aber du liebst das, was du tust - nur jetzt gerade klemmt es irgendwo.

 

Hast du Angst vor Reaktionen? Fürchtest du dich vor dem Veröffentlichen, davor, dass dein Buch zerrissen wird?

Das hat jeder Autor. Ich fürchte sogar, dass es mit jedem Buch schlimmer wird, weil die Leser eine gewisse Erwartungshaltung haben, je mehr Bücher sie von dir lesen. ;-) Das ist jedem, ob bewusst oder unbewusst, klar.

Zeige dein Werk erst einmal Testlesern. Leuten, denen du vertraust, vielleicht auch schon jemandem, der dich nicht kennt. Sind sie begeistert, mögen sie die Geschichte? Was gefällt ihnen, was eher nicht? Löchere sie, finde heraus, was für die Leser funktioniert und was nicht.

 

Und jedes Buch, jede Geschichte, wird dich deiner Zielgruppe näher bringen! Das, was einige an deiner Geschichte schlecht finden, lässt die Augen der anderen glänzen. Es braucht Zeit, bis du deine Leserschaft aufgebaut hast. Ist das schlimm? Nein. Es ist einfach so. :-)

 

Kannst du nicht schreiben, weil du deine 3000 Wörter heute noch nicht einmal angefangen hast und schon 23 Uhr ist? Dabei sitzt du doch schon seit zwei Stunden am PC.

Schraube dein Ziel herunter. Es gibt Menschen, die brauchen den Druck. Sie machen ihre Mammut-Projekte öffentlich, lassen dich daran teilhaben. Du weisst am Anfang des Monats, dass sie innerhalb der nächsten vier Wochen ihren nächsten Roman in der Rohfassung schreiben wollen.

Es gibt aber auch Menschen, die vertragen keinen Druck. Sie wollen schreiben, wenn ihnen der Sinn danach steht, und nicht einfach tippen, damit getippt ist. Vielleicht kannst du dir ja zum Ziel setzen, dich 10 Minuten oder eine halbe Stunde pro Tag ganz bewusst mit deiner Geschichte zu beschäftigen?

 

Vielleicht sind die 20'000 Wörter in den letzten drei Tagen auch einfach so viel, dass du dir einmal eine Pause gönnen kannst. ;-)

 

Einstellung zum Schreiben

Auch wenn ich regelmässiges Schreiben als immer wichtiger erachte, glaube ich, dass ich meinem Bauch vertrauen kann. Wenn er sagt, für heute reichts, dann reicht es auch. Wenn er mir sagt: "Schreib!", dann haue ich in die Tasten. ;-) Und meistens kommt der Schreibbefehl schon dann, wenn ich noch gar keine Zeit habe. ;-)

 

Nicht zu verwechseln ist der Bauch allerdings mit dem inneren Schweinehund. ;-) Der sagt dir, dass du nicht schreiben kannst, dass die 50 Wörter heute dich deinem Ziel keinen Schritt weiterbringen und du genauso gut TV schauen kannst.

 

Lerne, Bauch und Schweinehund voneinander zu unterscheiden! :-D

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