Nicht mein Problem: Warum übernimmt der Held die Verantwortung?
"Weil sie muss?"
Ich seufze. Diesmal trifft Monsterchen überhaupt nicht. Nach mindestens zehn Vorschlägen seinerseits gebe ich bald auf. Immer wieder habe ich versucht, eine gescheite Antwort zu tippen, da hat er wieder Stuss von sich gegeben. Hat wohl seine Tage, der Kerl.
Monsterlina ist es offenbar auch aufgefallen, auf jeden Fall stemmt sie ihre kurzen Arme in die Hüften, oder dort, wo ich ihre Hüften vermute, denn sehen tut man es nicht. "Sei nicht immer so frech, sie will doch schon lange etwas schreiben. Und du mit deinen miesepetrigen Ideen ..." Ihre Stimme ist so schrill und vor allem laut, dass ich nicht mehr denken kann.
Weil ich verdammt noch mal ihre Autorin bin.
Hört sich eingebildet an? Ok, vielleicht, ist aber die Wahrheit.
Vielleicht ist es nicht ganz fair, dass sie aus dem Schlamassel herauskommen muss, den ich ihr einbrocke.
Weil Tindra muss. Sie hat keine Wahl, kein Zuhause, dennoch werden Menschen, die ihr lieb sind, bedroht. Gibt sie auf, sind sie verloren. Auch wenn ihr niemand glaubt, verfolgt sie das Ziel unbeirrt, weil sie es als notwendig erachtet.
"Ich hoffe, das stellt die Leser zufrieden", grummelt Monsterchen und wendet sich ab.
Monsterlina wirft ihm einen letzten bösen Blick zu, dann tätschelt sie mir die Wange. "Keine Bange, du machst das gut. Auch wenn du im Vorfeld nicht alle Gründe aufschreiben kannst, du kennst sie. Mit der Geschichte werden sie klarer und klarer. Und ich bin sicher, mit jedem weiteren Buch werden solche Fragen einfacher für dich. Am Ende muss die Geschichte funktionieren, und das tut die von Tindra."
Manchmal könnte ich sie einfach knutschen.
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